Monday Morning Meditation
Von meinem Meditationslehrer habe ich gelernt, dass man grundsätzlich zwischen konzentrativer und analytischer Meditation unterscheiden kann. In der buddhistischen Lehre wären das die Begriffe „Shamatha“ und „Vipassana“. In der ersten Art der Meditation übt man sich darin, einen ruhigen Geisteszustand zu erreichen, z.B. durch die bewusste Konzentration auf das Atmen, ohne dabei an etwas anderes zu denken. Der Geist wird dadurch ruhig und konzentriert.
In der analytischen Meditation, die häufig auch angeleitet wird, geht es darum, bestimmte Themen zu reflektieren, z.B. Intentionen, die man hat oder in einer fortgeschrittenen Meditation, Betrachtungen über das Ego und die Interaktion dieses empfundenen Selbst mit der Außenwelt. In dieser Art der Meditation kann ein außergewöhnlich wahrnehmungsfähiger Geisteszustand erzeugt werden, der einem tiefere Einsichten ermöglicht. Das wäre dann die hohe Kunst der Meditation.
Der Meditationsmeister Maharishi hat seine Schüler immer aufgefordert „Don’t judge your Meditation“. Es geht nicht darum, ob man besonders gut oder schlecht meditiert, es gibt überhaupt nichts zu erreichen, sondern der Prozess steht im Vordergrund. Wenn man eine Meditationspraxis entwickeln und kultivieren möchte, sollte man dies also nicht als Pflichtübung betrachten, sondern als Geschenk für sich selbst, sozusagen ein gutes Investment in den Tag, der dadurch auf jeden Fall bewusster und damit insgesamt besser wird.
Viele Menschen in unserer Zeit haben die Tendenz, immer alles kontrollieren zu wollen. Wir müssen immer alles im Griff haben. Bei der Meditation ist Kontrolle ein großes Hindernis, denn es ist kontraproduktiv, wenn wir die Ruhe erzwingen wollen. Es geht vielmehr darum, ein geerdetes, zentriertes Bewusstsein zu entwickeln, aus dem heraus wir uns dann in unserem Handeln leiten lassen. Der Atem ist hierzu ein hervorragender Anker.
Ich kann jedem nur empfehlen, eine Meditationspraxis zu entwickeln und ich bin davon überzeugt davon, wenn man zu Beginn von allen Business-Meetings nur 5 Minuten eine gemeinsame Check-in-Meditation durchführen würde, dass sich Konzentration, Präsenz, Empathie und Offenheit bei den Teilnehmern deutlich verbessern würde. In der Praxis so leider noch nicht so üblich, es ist auf jeden Fall wert, es einmal auszuprobieren. Zu Beginn meiner Coachings führe ich auch immer eine gemeinsame kurze Meditation durch, die dazu beiträgt, dass man sich zentriert und eine gemeinsame Basis findet, von der aus man miteinander arbeiten möchte.
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