Fasten Challenge
Ich bin ein großer Fan von intermittierendem Fasten geworden, was ich regelmäßig 2-3 mal pro Woche anwende. Aus praktischen Gründen lasse ich dafür einfach das Abendessen weg und gehe dann mit leichtem Hungergefühl ins Bett, was ich als nicht unangenehm empfinde. Am nächsten Morgen breche ich dann das Fasten (übrigens im Englischen begrifflich schön davon abgeleitet „break-fast“) und habe auf diese Weise dem Körper und dem Microbiom im Verdauungssystem eine Pause von ca. 17 Stunden gegönnt.
Es ist für den menschliche Körper gar nicht natürlich, alle paar Stunden eine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Im Laufe der Jahrtausende der Evolution hat der Mensch tendenziell eher einmal pro Tag richtig gegessen, wenn überhaupt. Wir verfügen regelmäßig über mehr als ausreichend Reserven, von denen wir zehren können.
Auch wenn wir Fett verbrennen wollen oder unseren Stoffwechsel generell eher auf die Fettverbrennung einstellen wollen, sollte man dem Körper nicht laufend leicht verfügbare Kohlenhydrate (die allgegenwärtigen Snacks) zuführen, was verhindert, dass die eingelagerten Fettreserven als Energiequelle angezapft werden.
Für mich persönlich sind die Effekte einer zeitbeschränkten Nahrungsaufnahme offensichtlich, wenn ich Parameter wie Tiefe und Qualität meines Schlafes und meine allgemeine Leistungsfähigkeit (Stärke und Ausdauer) betrachte. Wenn ich faste, sind die entsprechenden Körperwerte (Ruhepuls, Tiefschlaf, Herzfrequenzvariabilität) regelmäßig besser, als wenn ich abends spät gegessen habe und vielleicht noch ein paar Drinks genossen habe.
Ich taste mich derzeit langsam zu längerem Fasten vor, 21 Stunden und auch schon einmal 35 Stunden. Es ist einfacher, als ich gedacht habe und ich fühle mich währenddessen und danach ausgesprochen gut. Der Vorteil bei längerem Fasten ist, dass nach einer gewissen Zeit der Prozess der Autophagie einsetzt, eine Art Recycling von fehlerhaften Proteinen, die in den Zellen abgebaut und wiederverwendet werden. Dieser Vorgang ist für die Gesundheit wichtig und geschieht in der Regel nur, wenn nicht laufend „frische“ Nährstoffe zugeführt wird.
Auch wenn ich einmal durch übermäßigen Konsum von Nahrung oder z.B. auch Alkohol meinen Körper überfordert habe, betrachte ich es als eine Art Wiedergutmachung, gleich am nächsten Tag eine Ruhepause in Form von Fasten einzulegen. Ich bin immer wieder erstaunt, mit welchen Selbstheilungskräften wir ausgestattet sind.
In meinen Coachings betrachte ich gerne die drei großen Lebensbereiche, Energie, Arbeit und Liebe. Energie steht nicht zufällig am Anfang, sondern ist die Grundlage für unsere Leistungsfähigkeit und unser Wohlergehen. Wenn wir uns bewusst um unsere Energie kümmern, und hier positive Gewohnheiten entwickeln, haben wir einen sehr wirkungsvollen Hebel. Ich kann nur empfehlen, es einmal selbst auszuprobieren.
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