Feedback – 2×7 Denkanstöße +7 Botschaften
Feedback zu geben und zu nehmen ist eine Kunst für sich, die es sich lohnt einmal genauer zu betrachten. Dabei muss man unterscheiden zwischen dem Geben von Feedback, z.B. als Führungskraft, die explizit dazu im Rahmen ihrer Funktion dazu aufgefordert ist, und dem Nehmen von Feedback auf allen Ebenen. Feedback ist etwas sehr wertvolles und häufig eine gute Möglichkeit, einen Anstoß zu bekommen oder zu geben, etwas zu verändern und zu verbessern.
Feedback ist aber auch immer schwierig, denn häufig haben wir Sorge, ein schlechtes Feedback zu bekommen, z.B. wenn wir selbst mit unserer Performance nicht zufrieden sind. Dies wollen wir uns nicht noch explizit extern bestätigen lassen. Ich hatte einmal nach einem Vortrag ein unerwartetes Feedback, was mich zuerst etwas vor den Kopf gestoßen hat, sich nach einiger Reflexion jedoch als sehr nützlich und hilfreich erwiesen hat. Letztendlich konnte ich es annehmen und etwas Konstruktives für mich daraus ableiten.
Es kommt auch vor, dass wir aus Höflichkeit jemanden nicht mit (schlechtem) Feedback verunsichern oder irgendwie herunterziehen wollen. Man redet dann auch häufig auch lieber mit Dritten darüber, aber leider nicht direkt mit denen, die tatsächlich etwas damit anfangen könnte.
Feedback bedeutet Rückmeldung, Rückkopplung, Bewertung oder Resonanz. Wobei mir der Begriff Resonanz am besten gefällt. Wir alle senden bewusst und unbewusst Schwingungen aus, mit allem, was wir sagen, wie wir auftreten und auf subtileren Ebenen des Bewusstseins. Diese Schwingungen kommen bei unterschiedlichen Personen auch auf unterschiedliche Weise an und resonieren oder eben auch nicht. Daher ist Feedback auch immer nur als relativer Hinweis zu sehen und sollte nie einen absoluten Wahrheitsanspruch erheben. Wenn wir diese Sicht auf Feedback annehmen, können wir dieses auch leichter nicht persönlich nehmen, sondern im besten Falle etwas sehr Positives herausziehen.
Für das Geben und Nehmen von Feedback hier ein paar Denkanstöße.
Feedback geben:
- Zuerst immer die positiven Aspekte herausstellen, danach kann man konstruktive Kritik üben.
- Sachlich und konkret sein, keine (persönlichen) Bewertungen vornehmen.
- Prüfen, ob der Empfänger für Feedback bereit ist und fragen, ob Feedback gewünscht ist.
- Den richtigen Zeitpunkt und Kontext für Feedback wählen, meist ist 1:1 besser als vor einer Gruppe.
- Prüfen, ob man grundsätzlich wohlwollend ist und mit dem Feedback eine gute Absicht verfolgt.
- Feedback auf eine Weise formulieren, die man selbst auch akzeptieren würde.
- Sicherstellen, dass das Feedback vom Empfänger auch richtig verstanden wird, mögliche Missverständnisse direkt klären.
Feedback annehmen:
- Alle sich bietenden Möglichkeiten nutzen, um Feedback zu bekommen.
- Konkret kommunizieren, worüber man genau Feedback haben möchte.
- Feedback am besten erst nur aufnehmen, nicht argumentieren oder in eine defensive Haltung geraten.
- Aufmerksam zuhören und Wiederholen, wie man das Feedback verstanden hat.
- Im Nachgang in Ruhe analysieren, welche Bedeutung das Feedback haben könnte.
- Sich unabhängig vom Inhalt des Feedbacks immer dafür bedanken, Feedback ist ein Geschenk.
- Überlegen, wie man das Feedback in konkretes Handeln umsetzen kann und dem Feedback-Geber ggf. die Reaktion darauf mitteilen (Feedback zum Feedback)
In der Praxis ist es sinnvoll beim Feedbacks möglichst Ich-Botschaften zu verwenden. Man bleibt dabei mehr auf der subjektiven Ebene des Empfindens und Wahrnehmens und läuft nicht Gefahr, auf eine persönlichen Ebene zu geraten und die Integrität des anderen zu verletzen. Statt „Du bist immer so …“ zu verwenden, was sich sofort auf der persönliche Ebene abspielt, besser die Perspektive der eigenen (subjektiven) Wahrnehmung annehmen.
Beispiele für Ich-Botschaften (Bonus)
- Ich empfinde, dass …
- Mein Eindruck / meine Wahrnehmung ist …
- Bei mir kommt das so an …
- Aus meiner Sicht …
- Ich erlebe dich …
- Auf mich wirkst du …
- Ich wünsche mir von dir …
Dem Buddha wird ein Zitat zugeordnet, was ich hier sehr treffend finde:
„Alle Worte, die wir aussprechen, sollten mit Sorgfalt ausgewählt werden, denn die Menschen werden sie hören und von ihnen beeinflusst werden, zum Guten oder zum Schlechten.“
In diesem Sinne wünsche ich viel Glück mit dem Feedback geben und nehmen!
With the people who matter: „When you have something to say, silence is a lie.“
Your instructions make it be received in the best possible way.
Thanks Peter