Fehlende Disziplin ist kein Charakterfehler, sondern ein Design-Fehler
Viele Menschen sagen, sie hätten zu wenig Selbst-Disziplin und schaffen es häufig nicht, die Dinge umzusetzen, die sie eigentlich machen wollten oder sollten. Im Ergebnis werden wichtige Dinge aufgeschoben oder gar nicht erledigt. Diese Prokrastination betrifft 98% aller Menschen, habe ich einmal gelesen.
Es ist eine gute Frage, ob manche Menschen wirklich mehr Disziplin haben und andere weniger und ob es sich dabei um eine Charaktereigenschaft handelt.
Ich glaube das eher nicht. Aus eigener Perspektive habe ich gefühlt eher wenig „natürliche“ Disziplin, wer mich aber kennt, wird mich für sehr diszipliniert halten. Gerade wenn man wenig Disziplin hat, sind Hilfsmittel nützlich, die einen diszipliniert handeln lassen, ohne dass man wirklich diszipliniert ist.
Wies das geht? Mein Lehrer Brian Johnson von Optimize Coaching/Heroic hat hier eine gute Lösung aufgezeigt. Der Hauptleitsatz lautet:
„Nutze Deine beschränkte Willenskraft weise, um Gewohnheiten zu schaffen, die über Algorithmen wie auf Autopilot laufen.“
Unsere Willenskraft ist begrenzt, das heißt in der Regel nutzt sie sich den Tag über ab und abends ist nicht mehr viel davon übrig. Viele Menschen schaffen es dann nur noch auf das Sofa und lassen sich von Medien berieseln und auch die guten Vorsätze z.B. auch das gesunde Essen betreffend, werden über Bord geworfen und man lässt sich gehen. Ich selbst kenne dieses Phänomen auch.
Hier kann ein gut implementiertes System helfen, welches ich das „Protokoll“ nenne. Es enthält feste Regeln, die ich mir selbst verschrieben habe, d.h. ich habe einmal die freie Entscheidung getroffen, etwas zu tun (oder sein zu lassen) und diese Entscheidung dann in Form einer festen Gewohnheit etabliert. Dazu verwende ich einen Wenn-Dann Algorithmus, z.B. in der Form, WENN ich morgens ins Büro komme, DANN trinke ich immer gleich ein großes Glas Wasser. Ein vielleicht banales Beispiel, aber es lässt sich beliebig anwenden.
Es dauert eine gewisse Zeit, aber wenn man es geschafft hat, eine Gewohnheit zu etablieren, benötigt man gar keine große Willenskraft oder Disziplin mehr, sondern man macht es einfach. Dann kann die Macht der Gewohnheit wirken. Die auf diese Weise eingesparte Willenskraft kann somit für andere Herausforderungen eingesetzt werden.
Es gibt verschiedene wirkungsvolle Methoden, wie man von der Theorie in die Praxis kommt und die Zielerreichung über das Ausführen von (täglichen) Gewohnheiten sicherstellen kann. Habit Design ist eine richtige Wissenschaft geworden, meine Favoriten in der aktuellen Literatur, deren Ansätze ich auch in meinen Coachings verwende, sind James Clear (Atomic Habits), BJ Fogg (Tiny Habits) und Charles Duhigg (The Power of Habit).
Wenn du also meinst, du bräuchtest mehr Disziplin oder du schaffst es nicht, die Dinge zu tun, die du eigentlich tun wolltest und du ertappst dich beim Prokrastinieren, kann ich helfen. Ich bin davon überzeugt, dass es Jeder mit einem sich selbst verordneten Protokoll und gutem Gewohnheits-Design schaffen kann, diszipliniert zu handeln kann, ohne diszipliniert sein zu müssen.
Nutze deine beschränkte Willenskraft weise und melde dich gerne bei mir, wenn du mehr erfahren willst oder auch ein individuelles Protokoll für dich selbst entwickeln und die Prokrastination überwinden möchtest.
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