Happy People have Projects
Happy People have Projects
Diese Feststellung stammt aus einem der Bücher von Sonja Lyubomirsky, einer Professorin für Psychologie, die sich auf das Studium des Glücklichseins spezialisiert hat. Mir hat diese Feststellung immer gefallen, weil ich auch selbst diese Erfahrung gemacht habe. Wenn man ein spezifisches und herausforderndes Ziel verfolgt, ergibt sich allein schon aus der Verfolgung des Prozesses eine große Zufriedenheit. Irgendwann muss man das Ziel dann natürlich auch erreichen, wichtiger ist jedoch der dahin führende Prozess, den man eben auch als Projekt definieren kann.
Das Jahresende ist die Zeit, in der häufig in den Unternehmen aber auch auf der persönlichen Ebene Ziele definiert werden. Im Coaching und bei meinem eigenen Prozess verwende ich dazu ein Rahmenwerk für eine Zieldefinition in den Bereichen Energie, Arbeit und Verbindung. Diese drei Lebensbereiche sind jeweils weiter in vier Facetten untergliedert, die unterschiedliche Ebenen von Bedürfnissen ansprechen. Es ist ein hochspannender Prozess, den ich jedem empfehlen möchte.
Am Ende stehen 12 Ziele in dieser Matrix, die jeweils ausgearbeitet werden. Was ist genau das Ziel oder der Wunsch? Was ist das Ergebnis, d.h. was bringt es mir (wirklich), wenn ich dieses Ziel erreiche? Dann die gedankliche Vorwegnahme, welche (inneren) Hindernisse auftreten könnten, die mich davon abbringen, das Ziel zu verfolgen. Welchen Plan B habe ich dann, wenn die Hindernisse auftreten und last but not least, welche tägliche Aktivität gewöhne ich mir an, die den Prozess bis zur Zielerreichung kontinuierlich unterstützt.
12 Ziele zu definieren hört sich erst einmal anstrengend an und es erfordert sicherlich etwas Zeit und Muße und Innenschau. Man sollte sich also fokussieren. Um es praktikabel zu machen gibt es im nächsten Schritt eine mathematische Formel, um die eigene Motivation für die Verfolgung des Ziels zu ermitteln. Parameter hierbei sind die eigene Bewertung (wie wichtig ist es mir) sowie unsere Erwartung, dass wir das Ziel auch selbst erreichen können. Sind diese Werte hoch, ist auch die Motivation hoch. Auf der anderen Seite wirkt gegen die Motivation die eigene Ablenkbarkeit / Impulsivität und die zeitliche Verzögerung, denn wenn das Ziel zu weit in der Zukunft liegt, sind wir auch nicht besonders motiviert.
Finden man dann z.B. aus jedem Lebensbereich, Energie, Arbeit und Verbindung jeweils einen Wunsch oder ein Ziel, was man erreichen möchte und ist gleichzeitig eine relativ hohe Motivation vorhanden, kann man sein Projekte priorisieren und sich z.B. auf die Top-3 fokussieren. Ich halte es dabei für sehr wichtig, diesen Prozess in schriftlicher Form durchzuführen. Nur dann ist man gezwungen, wirklich auf den Punkt zu kommen und konkrete Dinge zu definieren. Und wenn man ein Ziel erst einmal aufgeschrieben und dokumentiert hat, ist die Wahrscheinlichkeit der Manifestation des Ziels deutlich höher, als wenn man es nur so als vage Idee im Hinterkopf hat. „Man müsste eigentlich mal …“
Hilfreich ist es auch noch, einen Rechenschafts-Partner zu haben, dem man darüber berichten kann, wie man in seinem Projekt vorankommt und der einen mental unterstützt. Diese Aufgabe kann sehr gut durch einen Coach übernommen werden, wenn eine entsprechende Vertrauensbasis in der Coach-Beziehung vorhanden ist. Der gute Coach stellt generell die Vertraulichkeit sicher, denn es wäre uns natürlich peinlich, wenn wir groß etwas ankündigen, dann aber auf halber Strecke das Ziel aus den Augen verlieren. Und häufig ist es sogar diese Versagensangst, die uns überhaupt daran hindert, die wirklich wichtigen und herausfordernden Ziele anzupacken.
Wenn wir also wichtige Ziele haben, die wir auch wirklich erreichen wollen, lohnt es sich, über ein erprobtes System und einen strukturierten Prozess zu verfügen, was eine Zielerreichung auch wahrscheinlich macht. In diesem Sinne wünsche ich Happy Projects für 2023!
Ihr Kommentar
Möchten Sie sich an der Diskussion beteiligen?Dann hinterlassen Sie uns einen Kommentar!