Japanische Weisheit
Die meisten von uns kennen bereits einige Konzepte, die tief in der japanischen Kultur verankert sind wie z.B. Das Prinzip „Kaizen“ (改善) den „Wandel zum Besseren“. Hierbei ist es wesentlich, eine grundsätzliche Bereitschaft zur Veränderung mitzubringen und nach kleinen, aber kontinuierlichen Verbesserungen zu streben, die sich im Zeitablauf kumulieren und letztendlich zur Exzellenz führen. Das Prinzip kann sowohl im betrieblichen Kontext in Form eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses implementiert werden als auch bei der persönlichen Weiterentwicklung, denn auch hier gilt, der stete Tropfen höhlt den Stein.
Auch „Ikigai“ (生きがい) den „Lebensgrund“ kennt man als ein anschauliches Modell zur Identifizierung des Schnittpunktes von dem, was man liebt, was die Welt braucht, was man gut kann und wofür man bezahlt wird. Hat man dies gefunden, ist ein Leben mit Sinn und Leidenschaft, ebenso im Beruf als auch im Privaten vorstellbar. Hierzu habe ich bereits einen Beitrag geschrieben. Dein Grund, morgens aufzustehen.
Ich möchte hier weitere Konzepte vorstellen, die viel Weisheit beinhalten und die ebenso im betrieblichen Kontext als auch bei der persönlichen Weiterentwicklung eine hohe Relevanz haben.
„Wabi-sabi“ (侘寂) das Konzept der „Wahrnehmung von Schönheit“. Dieses Konzept fordert dazu auf, Dankbarkeit zu entwickeln und Schönheit in der Unvollkommenheit zu suchen. Man sollte nach Exzellenz zu streben, nicht nach Perfektion. Wer nach Perfektion strebt, macht sich das Leben unnötig schwer und wird zwangsläufig frustriert werden, denn Perfektion ist eine Utopie. Exzellenz bedeutet, sich stets zu bemühen, immer etwas besser zu werden und sich nicht laufend mit anderen zu vergleichen, sondern seinen eigenen Fortschritt im Auge zu haben.
Fast banal erscheint das Konzept „Shin-Gi-Tai“ (心技体) was so viel wie „Geist und Körper“ bedeutet, es ist jedoch fundamental. Wenn wir unsere Energien bewusst fördern durch gute Ernährung, Bewegung, Schlaf, Atmung, Introspektion und insgesamt einen nachhaltigen Lebensstil verfolgen, der Körper und Geist als Einheit betrachtet, nur dann können wir beste Leistungen erbringen, sowohl in der beruflichen als auch in der privaten Sphäre. Energie ist die Basis für alles und es liegt in unserer Hand, wie wir damit umgehen wollen.
Als letztes Konzept hat mich „Mono no aware“ ( 物の哀れ) etwa „Das Pathos der Dinge“ beeindruckt. Wir haften häufig stark an materielle Dingen, Ergebnisorientierung und alten Überzeugungen an. Wenn man Weiterentwicklung möchte, muss man sich zwangsläufig von vielen physischen und mentalen Dingen lösen, um Platz zu schaffen für Neues, Innovationen und tiefere Erkenntnisse.
Die verschiedenen östlichen und westlichen Weisheitstraditionen kommen in den wesentlichen Aspekten zu den gleichen Erkenntnissen. Nützlich sind diese jedoch nur, wenn man auch wirklich von der Theorie zur Praxis kommt, die Konzepte in seinem Leben anwendet und sich dann am Ende des Tages der Exzellenz wirklich annähert. Bei dem Prozess der Umsetzung in der Praxis kann Coaching eine effektive Unterstützung bieten.
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