Im Beratergeschäft ist Strategieentwicklung ist die Königsdisziplin. Strategie hört sich immer wichtig an und viele Berater nennen sich daher auch gerne Strategieberater. Es ist in der Tat eine spannende Aufgabe, zu definieren, was das alles andere überragende Ziel ist, welche Vision und Mission ein Unternehmen verfolgt und was überhaupt der „Purpose“ ist. Sehr legitim und sinnvoll.
Wenn man eine Umfrage machen würde, woran Firmen scheitern, und zur Auswahl stellt, „nicht die richtige Strategie“ oder „nicht die konsequente Umsetzung“, dann würden viele vermuten, dass eine fehlende Strategie häufig der kritische Faktor ist. Ich denke jedoch, dass es häufig eher an der Umsetzung scheitert.
Ich habe verschiedene Firmen im Laufe meiner Beraterkarriere bei der Strategieentwicklung unterstützt, an Visionen gebastelt und Missionen abgeleitet, Leitbilder konkretisiert und Ziele definiert. Diese wurden dann zum Teil als Schautafeln z.B. im Büro-Flur oder im Konferenzraum aufgehängt. Wenn man dann in einem solchen Raum sitzt und darüber sinniert, wer sich denn diese wohlformulierten Leitsätze ausgedacht hat, stellt man sich unwillkürlich die Frage – Ist das wirklich so? Ist das in dieser Firma auch gelebte Realität oder postuliert man diese häufig generischen Allgemeinplätze nur, weil es sich so gehört und sich dazu auch noch gut anhört.
Wenn man das strategische Ziel einmal festgelegt hat, muss man auch ins Handeln kommen und die Umsetzung in Angriff nehmen. Die Strategie ist nichts wert, wenn nicht geeignete Instrumente zur Verfügung stehen, die Strategie auch erfolgreich umzusetzen.